Corporate Benefits – oder auch betriebliche Zusatzleistungen sind Lohnnebenleistungen, die gesetzlich zwar nicht vorgeschrieben sind, allerdings freiwillig vom Arbeitgeber gewährt werden können. Dazu gehören beispielsweise Sachleistungen, Gesundheitsförderungsmaßnahmen oder besondere Arbeitsbedingungen.
Die Vorteile klingen vielversprechend, da sowohl die Mitarbeiterbindung als auch die Arbeitgeberattraktivität durch Zusatzleistungen gestärkt werden können. Doch welche Punkte sind bei der Selektion und der Integration von Corporate Benefits zu beachten? Größtenteils wird von Vorteilen dieser Zusatzleistungen gesprochen, doch welche Nachteile können sich für Unternehmen und auch deren Angestellten im Laufe der Zeit entwickeln? Unser Fokus in dieser Woche.
Ja, es ist es möglich die Motivation des Teams anzukurbeln oder sogar finanzielle Vorteile durch steuer- und sozialabgabenbegünstigte Gehaltszuwendungen zu erzielen, da von jedem Euro einer Gehaltserhöhung oft mehr als die Hälfte für Steuern und Sozialabgaben einbehalten werden. Durch steuerfreie oder steuergünstige Gehaltsbestandteile kann man diesen Abzügen entgegentreten, welche auch für die Arbeitgeberseite interessant sind, da Arbeitgeber ihren Anteil an Sozialabgaben in Höhe von ca. 21 % sparen können.
Allerdings Vorsicht vor dem potentiell versteckten Kostentreiber!
Es muss stets beachtet werden, dass diese Leistungen häufig nicht als Gehalt wahrgenommen werden, obwohl sie für den Arbeitgeber auch mit Kosten verbunden sind.
So werden sie manchmal als kostengünstige Alternative zur Gehaltserhöhung eingesetzt. Problematisch ist dabei, dass die Mitarbeiter diese Zuwendungen meist nicht in ihre Gehaltsberechnungen einbeziehen und daher bei Vergleichen oder Gehaltsverhandlungen diese nicht wahrnehmen und teilweise als gegebenen „Standard“ ansehen.
Zudem wird häufig vergessen, dass Corporate Benefits mit zusätzlichem Verwaltungsaufwand verbunden sind, wenn diese rechtskonform umgesetzt werden sollen. Um Vorteile aus Zuwendungen zu ziehen, müssen klare Voraussetzungen erfüllt werden, die oftmals kompliziert umzusetzen sind.
Das Zurückziehen solcher Zuwendungen sollte allerdings mit Vorsicht zu genießen sein. Mitarbeitende haben sich an einen gewissen Standard gewöhnt, so wollen sie diesen auch nicht mehr missen.
Die Auswahl der eingesetzten Corporate Benefits sollte daher im ersten Schritt gewissenhaft erfolgen und folgende Frage im Hinterkopf behalten: Sind diese zusätzlichen Kosten langfristig für uns tragbar und sinnvoll oder investiere ich lieber in eine Gehaltserhöhung? Denn andernfalls könnte dieser Rückzug zu Unzufriedenheit und Unmut innerhalb des Kollegiums führen und sich infolgedessen in Form eines Bumerangeffektes äußern.